Dienstag, 19. Februar 2008

2 Wochen in Ungewissheit zwischen den Stühlen sind der Klarheit gewichen

Zur Erläuterung: Hier ein kleiner Bericht, den ich verfasst habe, anlässlich des vollzogenen Wechsels des Stürmers Biran vom SV Babelsberg zum 1.FC Union Berlin.

Am 21. Dezember war es soweit, der 1.FC Union publizierte auf seiner offiziellen Homepage die Verpflichtung von drei neuen Spielern zur Rückrunde im Jahr 2008. Unter den Namen befand sich neben Marco Löring (FC Augsburg) und Dustin Heun (VfB Lübeck)überraschender Weise auch der Name Shergo Brian vom Liga-Konkurrenten SV Babelsberg. Der Formulierung zur Folge war der Wechsel bereits beschlossene Sache, der Vertrag war lt. Union bis zum Sommer 2009 datiert. Beide Seiten hätten sich zusammen auf diesen Kontrakt geeinigt und der Grund für die kurzfristige Verpflichtung wurde sofort im Packet mit geliefert: Die schwere Verletzung des Nachwuchsspieler Tom Martins, der sich einen Kreuzbandriss zuzog und somit für die verbleibenden Spiele der aktuellen Spielzeit nicht mehr zur Verfügung stehen wird. Jedoch waren die Verantwortlichen in Babelsberg alleine von der Nachricht, dass Biran Gespräche mit Union geführt habe so erstaunt, dass sie sofort verlauten ließen, dass sie weder Kenntnis davon hatten noch, dass Biran juristisch überhaupt die Möglichkeit hätte zum 1.FC Union zu wechseln, da er einen rechtsgültigen Vertrag bis zum Sommer 2008 besitze, der, entgegen diversen Vermutungen, kein Schlupfloch, in Form einer Ausstiegsklausel beinhalte. Damit war der Startschuss für eine Auseinandersetzung gefallen, die in den folgenden Tagen ein großes Medienecho in Potsdam wie auch Berlin erfuhr. Die Folge waren wildeste Sepkaulationen über die Gattung des Vertrags, der Brian an den SV Babelsberg fesselte. Am 24. Dezember berichtete die Berliner Zeitung vom „Stürmer vom Arbeitsamt“. Hintergrund war, dass Biran als Berufsfußballer arbeitslos gemeldet war und von der Arbeitsagentur 1000 € im Monat beziehe. Allerdings, so hieß es weiter, würde auch der SV Babelsberg symbolische 150 € pro Monat an Biran überweisen, die er sich auf das Arbeitslosgeld anrechnen lassen würde.






Die Babelsberger fühlten sich von Spieler und dem um ihn werbenden Verein übergangen, jedoch entgegnete Unions Sportdirektor Christian Beeck, dass der Verein „einem Arbeitslosen einen Job“ verschaffe. Ein gutes,
wenn auch in diesem Moment nicht besonders wirkungsvolles Argument. Denn die Fronten blieben verhärtet und es schien sich weiter zuzuspitzen. Da ein Vorvertrag schon aufgesetzt, sowie unterzeichnet war ging Biran davon aus ab dem 1. Januar 2008 offiziell im Kader des 1.FC Union aufzutauchen. Doch der Kündigung des Vertrags durch Birans Berater Henry Hennig widersprach der SV Babelsberg. Dies führte einerseits dazu, dass der Spieler nicht, wie eigentlich schon fest eingeplant am 2. Januar beim 1.FC Union auflief, andererseits sah sich Union nach einer eventuellen Alternative um, die ein Person von Steffen Baumgart (36 Jahre) gefunden werden sollte. Dieser war zuvor bei seinem Verein Energie Cottbus ausgemustert worden – mit ihm wurde nicht mehr geplant. Am 8.1. gaben die Köpenicker bekannt, dass Baumgart, der bei den Fans viel Kredit besitzt, nicht nach Berlin wechseln wird. Über das genaue zu Stande kommen des Resultates der Verhandlungen gab es in die Folgezeit unter den Union-Fans große Diskussionen. Der Abend des 9. Januar hielt dann für alle Köpenicker, wie Babelsberger Fußballfreunde eine Überraschung bereit. Noch am selben Abend lösten die Potsdamer den Vertrag mit ihrem erfolgreichsten Stürmer auf „seinen ausdrücklichen Wunsch hin auf“. Gefolgt von besten Wünschen für die Zukunft wurde das Statement kurz gefasst. Im Umkehrschluss hieß diese Situation, und das wurde allen ins Gedächtnis gerufen, dass Biran nun auch rechtskräftig den Transfer zum 1.FC Union gemeistert hatte. Am Donnerstag trainierte Biran zum ersten Mal zusammen mit seinen neuen Kollegen an der Alten Försterei.

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